Kartenakzeptanz

Wichtig beim bargeldlosen Bezahlen ist das Vorhandensein einer Kreditkartenakzeptanz beim Händler. Die Karten mit der höchsten Kreditkartenakzeptanz sind Mastercard und Visa. Allein in Deutschland gibt es rund 490.000 VISA- und 500.000 Mastercard-Akzeptanzstellen sowie ca. 60.000 Geldautomaten, die diese Kreditkarten anerkennen. 

Bei jeder Bank ist es möglich eine Kreditkarte zu beantragen. 

Die vier größten Anbieter von Kreditkarten sind MasterCard, Visa, Diners und American Express. Visa und MasterCard vertreiben ihre Kreditkarten in Zusammenarbeit mit Banken. Bei American Express und Diners werden die Karten direkt von den jeweiligen Unternehmen ausgegeben und verwaltet.

Charge Card

Die erste und in Deutschland auch gängigste Art der Kreditkarte ist die Charge Card.
Bei der Charge Card werden die Kreditkartenumsätze eines Monats gesammelt und monatlich dem Kunden in Rechnung gestellt. In der Regel wird beim Kreditkartenanbieter ein Referenzkonto angegeben, von dem der fällige Betrag monatlich abgebucht wird. Jeder Karteninhaber besitzt einen individuellen Verfügungsrahmen − das so genannte Kartenlimit − bis zu dem die Kreditkarte belastet werden darf. Bei dieser Art der Kreditkarte erhält der Kunde vom Zeitpunkt des Kaufs bis zur Zahlung einen kostenlosen Kredit.
Die Charge Card ist häufig mit einer Jahresgebühr verbunden. 

Credit Card (Kreditkarte) 

Eine Credit Card ist die eigentliche Kreditkarte im klassischen Sinne. Durch den Einsatz der Kreditkarte wird dem Karteninhaber von der Bank ein tatsächlicher Kredit eingeräumt. Auch bei dieser Kartenart wird dem Karteninhaber, genau wie bei der Charge Card, ein individueller Kreditrahmen eingeräumt. Die Rechnungen werden seinem Girokonto in der Regel monatlich belastet. Der Saldo kann entweder sofort oder schrittweise wie bei einen Dispokredit bezahlt werden.
Bei der Rückzahlung in Raten werden dem Kartenbesitzer für den in Anspruch genommenen Betrag Zinsen berechnet. Das Karteninstitut legt meist dabei auch einen Mindestrückzahlungs-Betrag fest.

Prepaid Card

Prepaid Cards werden oft auch als Werte- oder Guthabenkarten bezeichnet. Diese Karten werden nur auf Guthaben-Basis geführt, der Karteninhaber kann also erst dann Umsätze tätigen, wenn er zuvor ein Guthaben auf die Kreditkarte geladen − also einbezahlt − hat. Die Einzahlung kann er zum Beispiel als Überweisung vom Girokonto vornehmen.

Co-Branding Card

Diese „Marken-Partnerschaft“ zwischen zwei Unternehmen bzw. Gesellschaften bedeutet, dass Industrie- und Dienstleistungsunternehmen ihren Kunden in Verbindung mit einem Kreditinstitut bzw. einer Bank oder Karten-Organisation diese Karten anbieten. Vorteile dieser „Co-Branding“ Karten sind neben den üblichen Kreditkarten-Einsatzmöglichkeiten auch die speziellen Leistungen des kooperierenden Unternehmens.
Bei diesen Karten erscheint neben dem Logo des Kartenherausgebers auch das Firmenzeichen des Unternehmens auf der Vorderseite der Karte. Co-Branding Karten werden beispielsweise von Daimler Chrysler, Amazon und dem ADAC angeboten.

Girocard 

„Electronic cash“ ist das Debitkarten-System der Deutschen Kreditwirtschaft (DK), der Vertretung der kreditwirtschaftlichen Spitzenverbände Deutschlands. Die girocard mit dem girocard-Logo wird nur von Kreditinstituten ausgegeben. Dafür ist ein Girokonto erforderlich. Beim electronic cash erfolgt die Kartenzahlung durch Eingabe der PIN (Persönliche Identifikationsnummer) durch den Karteninhaber. 

girocard-Debitkarten werden von den ausgebenden Kreditinstituten oft zusätzlich mit Maestro-Funktionalität ausgestattet. Diese kombinierten Karten tragen dann zusätzlich das Maestro-Logo. „girocard“ ist der gemeinsame Rahmen für die beiden Debit-Zahlungssysteme electronic cash am Point of Sale und das Deutsche Geldautomatensystem. Es soll den einfachen und sicheren Einsatz von Debitkarten unter Verwendung der persönlichen Geheimzahl PIN garantieren.

Der Name und das Logo girocard wurden 2007 von der deutschen Kreditwirtschaft eingeführt. girocard soll vor allem die internationale Akzeptanz der Debitkarten erleichtern.
Im Rahmen von Kreditkarten-Akzeptanzverträgen haben Händler in der Regel auch die Möglichkeit, weitere Bezahlverfahren mit einzubeziehen.

Maestro − europäisches PIN-Verfahren 

Maestro ist ein Produkt von Mastercard und soll als Alternative zu den jeweiligen nationalen Zahlungsverfahren eingesetzt werden.
Bei deutschen Bankkarten ist das Maestro-Akzeptanzlogo als Bezahlungslösung für den Einsatz im Ausland zu verstehen. Für ausländische Kartennutzer gilt das Maestro-Verfahren als Akzeptanzlösung für das Bezahlen mit der Bankkarte. Maestro-Zahlungen sind PIN-basiert (Eingabe der Geheimnummer) analog zum ec-cash/girocard-Verfahren in Deutschland. Darüber hinaus gilt das Maestro-Bezahlverfahren in verschiedenen europäischen Ländern wie z. B. Österreich als nationales Bankkartenzahlungsverfahren für die generelle Akzeptanz von österreichischen Bankkarten. Mit der kommenden Einführung der SEPA-Zone (Singel European Payment Area) können Banken frei entscheiden, welches Bezahlverfahren auf den im Einsatz befindlichen Bankkarten national und international zum Tragen kommen wird.
Maestro® ist ein eingetragener und geschützter Name & Logo der Mastercard International.

V Pay – Die Debitkarte von VISA 

Die V Pay ist eine neue europäische Debitkarte, die von VISA Europe entwickelt wurde. Die V Pay ist Chip- und PIN-basiert und erfüllt die Anforderungen des einheitlichen europäischen Zahlungsmarktes (SEPA – Single Euro Payment Area). Kreditinstitute in ganz Europa haben mit der Ausgabe von V Pay Karten begonnen und ergänzen ihre nationalen Debitprogramme mit dem V Pay Logo. Dadurch leisten sie einen Beitrag zu einem offeneren und einheitlicheren europäischen Kartenmarkt. 

Mit V Pay kannst du als Karteninhaber im gesamten europäischen Handel mit Chip- und PIN-Eingabe bezahlen. Das ist besonders bei Reisen ins benachbarte Ausland, im Transit und bei länderübergreifenden Einkäufen in Grenzregionen von Interesse.

girogo

girogo ist die Institutsübergreifende kontaktlose Bezahlmöglichkeit der Deutschen Kreditwirtschaft. girogo funktioniert auf Prepaid-Basis, d.h. bevor man damit bezahlen kann, muss man zuvor einen Geldbetrag auf den Chip der girocard geladen haben. Maximal ist ein Ladeguthaben von 200 Euro möglich. girogo ist bereits auf vielen girocards der Banken und Sparkassen automatisch integriert.

Aktuell (06/2016) befindet sich die Funktion auf rund 45 Millionen Karten. Inzwischen sind es deutschlandweit mehr als 16.000 Akzeptanzstellen, darunter dm Drogeriemärkte, Esso-Tankstellen, HIT, EDEKA, netto Markendiscount Märkte, Douglas Parfümerien sowie die ebenfalls zur Douglas Holding gehörenden Filialen von Thalia, Christ, AppelrathCüpper und Hussel, um nur einige zu nennen.

Wie das Bezahlen mit girogo funktioniert:
1. Dein Einkauf wird wie gewohnt erfasst. Bei Beträgen bis 25 Euro kannst du kontaktlos mit girogo bezahlen.
2. Verlange Kartenzahlung. Du brauchst deine girocard mit girogo nur noch kurz vor das Kartenlesegerät halten.

Wie die girogo-Karte geladen wird:
girogo erlaubt auf der Karte einen maximalen Ladebetrag von 200 Euro

  • am Geldautomaten
  • an speziellen Ladeterminals (auch gegen Bargeld, z.B. im Fußballstadion)
  • im teilnehmenden Einzelhandel direkt an der Kasse
  • (1) bequem gegen Ladevormerkung (Abo-Laden)
  • (2) oder gegen Konto mit PIN (nur SparkassenCards)
  • am Computer mit Chipkartenleser über das Internet
  • künftig auch über NFC-fähige Smartphones mit entsprechender App
  • für jeden Ladevorgang (Ausnahme: Abo-Laden) ist die Eingabe der PIN erforderlich
  • (1) Nur in Verbindung mit einem Einkauf
  • (2) Sofern Sie Ihrer Sparkasse einen Auftrag für das automatische Laden (Abo-Laden) erteilt haben

Abo-Laden:

Abo-Laden ist die wohl bequemste und eleganteste Art des Nachladens: Reicht der Restbetrag des Guthabens auf deiner Karte für Ihren Einkauf nicht aus, und haben Sie eine Abo-Laden-Vereinbarung mit deiner Bank getroffen, wird der Chip unverzüglich und ohne PIN-Eingabe direkt am Terminal nachgeladen. Abo-Laden ist ein Service, den zunächst nur die Sparkassen anbieten. Der Abo-Ladebetrag liegt wahlweise zwischen 25 Euro und 50 Euro.

Bei jedem Lade- oder Bezahlvorgang zeigt das Lesegerät den verbleibenden Restbetrag auf dem Kartenchip an. Das Kartenguthaben kann auch über Taschenkartenleser, TAN-Generatoren, Chipkartenleser oder NFC-fähige Smartphones mit entsprechender App angezeigt werden. Einige der genannten Lesegeräte können zusätzlich bis zu 15 Bezahltransaktionen anzeigen, egal ob sie kontaktlos oder kontaktbasiert durchgeführt wurden.

Sicherheit:

Das kontaktlose Bezahlen mit girogo entspricht den hohen Sicherheits- und Datenschutzstandards der Deutschen Kreditwirtschaft. girogo ist eine Prepaid-Lösung. Das heißt, dass beim Bezahlen lediglich auf das zuvor vom Kunden geladene Prepaid-Guthaben auf der elektronischen Geldbörse zugegriffen wird. Bei einer kontaktlosen Transaktion mit girogo werden also keine Beträge vom Girokonto des Karteninhabers gebucht. Zum Bezahlen mit girogo muss der Chip auf der Karte mindestens zwei bis drei Zentimeter nah an das Terminal gebracht werden. Sofern beim Bezahlen an der Kasse eine Karte versehentlich mehrmals hintereinander an das Bezahl-Terminal gehalten wird, löst nur das erste Signal eine Transaktion aus. Zum Bezahlen mit girogo benötigt der Händler ein Sicherheitsmodul, die sogenannte Händlerkarte. Alle für die Transaktion benötigten Daten werden auf Basis internationaler Sicherheitsvorgaben verschlüsselt an das Händlerterminal übertragen.

Technik:

Auf dem Markt gibt es heute verschiedene Anbieter mit unterschiedlichen Lösungen und Produkten rund um das Thema Funktechnik. Diese verschiedenen Funktechniken werden allgemein unter dem Kürzel RFID (Radio Frequency Identification) zusammengefasst.
Die Deutsche Kreditwirtschaft bietet in diesem Marktumfeld mit girogo eine Prepaid-Lösung zum Bezahlen von Kleingeldbeträgen auf Basis deutscher Sicherheits- und Datenschutzrichtlinien an. Es kann nur mit dem Guthaben gezahlt werden, das zuvor geladen wurde. Dabei nutzt Sie nach dem Standard ISO14443 Typ A einen sogenannten NFC-Chip (Near Field Communication).

Bei einem NFC-Chip ist die Reichweite zum Auslesen der Karte räumlich deutlich einschränkt. Der Standard selber geht von einer maximalen Ausleseweite von 10 cm aus. Bei den heute handelsüblichen Lesern muss die Karte auf 4cm oder weniger an das Bezahlterminal herangeführt werden, damit eine Kommunikation stattfinden kann. Wird die Karte in einer Geldbörse mit Kleingeld und anderen Karten dazu aufbewahrt, kann die Kommunikation so gestört werden, dass oftmals ein Auslesen nicht mehr möglich ist und die Karte zum Bezahlen aus dem Portemonnaie genommen werden muss. Die Frequenzbereiche von beispielsweise aus dem Alltag bekannten RFID-Tags, die u.a. zum Diebstahlschutz in Kleidung, etc. eingesetzt werden, oder RFID-Fernbedienungen für Garagentore haben im Gegensatz zu NFC eine deutlich größere Reichweite.

RS POS – Info:

Im Rahmen der Einführung des girocard-Kontaktlosbezahlens wird aus meiner Sicht die Funktion girogo noch überflüssiger als sie es von Anfang an war.
Die Verfahren sind für den Karteninhaber kaum noch zu unterscheiden, wobei das girogo sowohl für den Händler als auch für den Karteninhaber gewisse Nachteile hat:

  • Der Karteninhaber muss zunächst eine Vereinbarung über girogo mit seiner Sparkasse treffen.
  • Die Karte muss mit Geld geladen werden.
  • Ist die Karte leer, kann auf Kosten (Trasaktionskosten) des Händlers die Karte direkt am Terminal geladen werden. (siehe Abo-Laden)
  • Auch der Händler braucht eine gesonderte Vereinbarung mit seinem Netzbetreiber.

Aus diesen Gründen biete ich das girogo-Verfahren nur noch auf besonderes Verlangen des Händlers a

 

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