Özmen Sahin

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Galata Restaurant, Bochum | Wurzeln in der Türkei

 

Schink: Du bist in Deutschland aufgewachsen und voll etabliert.. Ich habe dich als Betriebsleiter vom Sausalitos kennengelernt.

Sahin: Ich bin mit sechs Jahren nach Deutschland gekommen und bin auch hier zur Schule gegangen. Ich habe eine deutsch-türkische Identität. Richtig, ich war 10 Jahre lang Betriebsleiter vom Sausalitos hier in Bochum. Nach meinem Ausscheiden wollte ich erst ein richtiges deutsches Wirtshais aufmachen. Aber dann habe ich mich doch für ein türkisches Restaurant entschieden.

Schink: Warum das?

Sahin: Zwar bin ich in der Bochumer Gastroszene gut verwurzelt aber irgendwie hatte ich trotzdem die Befürchtung oder den Eindruck, dass ich als „Türke“ mit einem deutschen Gasthaus weniger Erfolg haben würde. Man wird doch immer als Türke gesehen und leider ist dies auch mit einer geringeren Wertigkeit verbunden.

Schink: Es fällt mir schwer, das bei jemandem wir dir so zu sehen. Du bist doch ein fester Bestandteil der Bochumer Gastro-Szene und du ist auch jemand, den man – mit Verlaub – als Person wahrnimmt, nicht als Türken oder Deutschen.

Sahin: Ich glaube, dass für die Türken in Deutschland andere Regeln gelten als für alle anderen, was die Integration betrifft. Jeder hat seine eigene Identität, aber für die Türken war es immer schwieriger, sich einzugliedern als beispielsweise für Jugoslawen. Türken waren und sind auch weniger bereit sich anzupassen. Tatsächlich sind viele Türken in ihrer Tradition steckengeblieben, währen sich die Türken in der Türkei weiterentwickelt haben. Das bedeutet für alle Türken, auch die in der zweiten und dritten Generation, eben eine größere Prägung als für andere Einwanderer.

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