Hengrui Ge

Hengrui Ge

Toyoki, Herne | Wurzeln in China

Ich kam 2006 zum Studieren nach Deutschland. In China hatte ich zuvor schon meinen Physik-Bachelor abgeschlossen und lebte dort in Jiang Su mit meiner Frau. Um den Master-Abschluss zu machen, kam ich dann hierher. Ein Abschluss ist sozusagen die Eintrittskarte, ohne Abschluss ist es sehr schwierig, nach Europa zu kommen.

In China hat es mir immer gut gefallen. Meine Schwester, die in Frankreich studierte, hat mir aber Deutschland empfohlen. Eigentlich wollte ich dann nur hier studieren und dann zurück. Aber nach zwei Jahren konnte ich schon recht gut Deutsch und bekam dann auch die fachliche Zulassung für die Uni in Elektrotechnik. Dann konnte ich bleiben und habe drei Jahre weiterstudiert.

Nach dieser Zeit hat man sich gut eingelebt. Man hat Freunde und eine berufliche Perspektive. China war 2011 nicht mehr mein Lebensmittelpunkt.

Hier in Deutschland leben wir in Frieden, man verdient sein Geld. In China ist alles vorgezeichnet, du kaufst dein Haus, arbeitest, arbeitest, arbeitest. Man funktioniert eben wie ein Rädchen im Getriebe.

Während des Studiums habe ich schon nebenbei im Restaurant gearbeitet. Ich habe nach dem Studium auch nicht sofort Arbeit gefunden. Die Regeln waren so, wenn man binnen eines halben Jahres keine Arbeit hatte, musste man wieder ausreisen. Ich fand dann eine feste Arbeit in Wilhelmshaven in einem China-Restaurant.
Mit der Zeit gewöhnt man sich an die Arbeit, sie gefiel mir auch. Ich habe mich dann in die GmbH eingekauft, war Mitgesellschafter. 2019 habe ich dann das Noori in Moers übernommen.

Mit Rassismus und Ausländerhass haen wir keine schlechten Erfahrungen gemacht. Wir sind gute deutsche Bürger.
Allerdings mussten wir und 2018 zwischen Moers und Chemnitz entscheiden. Wir haben Moers gewählt. Was letztes Jahr in Chemnitz passiert ist, hat uns betroffen. Hier im Westen kann sowas hoffentlich nicht passieren.

toyokisushi.de

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